Ein Blick hinaus, in Gottes reiche Schöpfung, zeigt uns, dass der Herbst schon seit geraumer Zeit Einzug hält. Noch einmal kleiden sich Sträucher und Bäume in ihr prächtiges Kleid, bevor alles zerrinnt und sie schliesslich vom Schnee bedeckt werden. Nur so kann entstehen, was die Natur so dringend braucht: es eine Zeit der Ruhe, eine Zeit des Auftankens.
Auch uns tut es gut, inne zu halten, sich eine Ruhepause zu gönnen und neue Kraft zu schöpfen, um dann irgendwann wieder mit neuem Schwung an die verschiedensten Arbeiten und Tätigkeiten heranzugehen.
Gerade in diesen Tagen lädt uns so mancher Blick dazu ein, wirklich still zu werden, zu rasten und sich an der Wandelbarkeit unserer Schöpfung zu erfreuen. Allein schon das Betrachten eines fallenden Blattes kann uns zum Staunen bringen, uns öffnen für die Schöpferkraft Gottes. So wie die Natur sich in dieser Zeit auf das Wesentliche reduziert, um zu überleben, so sind auch wir Menschen immer wieder aufgerufen, Oberflächliches zu verlassen, um die Tiefe unseres Daseins zu entdecken. Erst im Ruhenlassen der Dinge kann sich Neues und Echtes entwickeln. Erst im Nachdenken über Ereignisse, wie sie nun einmal geschehen sind, wird Eigentliches oft erkennbar.
Der Schriftsteller Thomas Romanus umschreibt es so: «Jedes Herbstblatt sagt es deutlich. Was lebt, trägt Spuren, die auf dem Weg durch die Zeit entstanden sind.
Wer ganz da ist, bleibt nicht unberührt von Licht und Schatten, von dem, was uns täglich im Wandel des Daseins begegnet.»

Roman Brülisauer, Seelsorgeeinheit Magdenau

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