r eine menschliche Begleitung bis zum Schluss

Bevor ich im Jahr 2014 meine Tätigkeit für die reformierte Kirchgemeinde Flawil anfing, war mir schon bewusst, dass Flawil über hervorragende sozial-diakonische Angebote verfügt. Dazu zähle ich die ökumenische Hospizgruppe Flawil, die vor 16 Jahren gegründet wurde. Dank dem Einsatz von vielen freiwilligen Begleiterinnen und Begleitern haben unzählige Schwerkranke und Sterbende eine kompetente und respektvolle Begleitung erfahren. Für die Begleitenden bedeutet das eine vorbehaltlose Offenheit, denn nur die erkrankte Person kann sagen, was für sie eine menschliche Begleitung in der verbleibenden Zeit bedeutet.

In der Betreuung von schwerkranken und sterbenden Menschen sind es oft die Angehörigen, die eine zentrale Rolle spielen. Gleichzeitig ist dies eine Aufgabe, die von vielen verschiedenen Fachpersonen wahrgenommen wird. Um diese gemeinsame Aufgabe bestmöglich zu gestalten, ist im Jahr 2018 ein Netzwerk entstanden:Das Palliativ Forum Flawil (PFF). In diesem Netzwerk wirken diverse Partner zusammen: Die Gemeinde Flawil, Hausärztinnen/Hausärzte, die Spitex, die Ökumenische Hospizgruppe, der Palliative Brückendienst, das Wohn- und Pflegeheim, die Sozialen Beratungsstellen sowie Seelsorgende der katholischen Seelsorgeeinheit Magdenau und der reformierten Kirchgemeinden Flawil. Bis zu ihrer Schliessung in diesem Jahr war auch die Palliativstation des Spitals Flawil vertreten.

Der Begriff Palliative Care bezeichnet eine ganzheitliche Betreuung und Begleitung von Menschen, die an einer unheilbaren Krankheit leiden und schliesst auch deren Bezugspersonen ein. Palliative Care bejaht das Leben, sieht das Sterben als ganz normalen Prozess an und will den Tod weder beschleunigen noch hinauszögern.

Am Mittwoch, 1. September 2021 fand der Jahresanlass des PFF statt, bei dem auch auf das um ein Jahr verschobene Jubiläum 15 Jahre Ökumenische Hospizgruppe Flawil angestossen wurde. Die Bedeutsamkeit der Palliativ-Arbeit konnte aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und gewürdigt werden. Personen aus diversen Fachdisziplinen sowie der freiwilligen Hospizbegleitung und von einer direkt betroffenen Person kamen zu Wort und haben eindrücklich aufgezeigt, welche Bedeutung die Palliativ-Arbeit für eine menschliche Begleitung bis zum Schluss hat. Mein Dank gilt all jenen, die zum Gelingen des Abends beigetragen haben.

Text: Mark Hampton, Pfarrer

Bilder: von Harald Schiess unter Impressionen

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