Pfarrei St.Jakobus Degersheim
Geschichte der Pfarrei
Seit dem 13. Jahrhundert gehörten unsere Vorfahren zur Kirchgemeinde Oberglatt (Flawil). Der Kirchweg dorthin war – vor allem für ältere und kranke Leute – weit und beschwerlich. Die Degersheimer errichteten daher 1494 eine eigene Kapelle, in welcher der Pfarrherr von Oberglatt gelegentlich Gottesdienste feierte.
Zur Zeit der Reformation trat die Bevölkerung Degersheim mehrheitlich zum neuen Glauben über. Die Kapelle wurde in der Folge von beiden Konfessionen benützt. Als eigenständige Kirchgemeinde etablierte sich Katholisch-Degersheim im Jahre 1763, nachdem dieser bedeutsame Schritt von den evangelischen Mitbürgern schon ein halbes Jahrhundert früher vollzogen werden konnte.
Die Brandkatastrophe von 1818, welcher das Dorf Degersheim weitgehend zum Opfer fiel, zerstörte auch die alte Kapelle. Sofort gingen die beiden Kirchgemeinden gemeinsam daran, ein neues Gotteshaus zu erbauen. Doch stand dessen Errichtung offenbar unter einem ungünstigen Stern, stürzte doch am Bettag-Morgen der neu errichtete Turm infolge unsorgfältiger Bauweise ein.
In den folgenden Jahrzehnten nahm die Einwohnerzahl von Degersheim beträchtlich zu. Weberei und Stickerei führten das Dorf zu einem ungeahnten Aufschwung. Die beiden Kirchgemeinden gelangten daher zu der Auffassung, dass jede Pfarrei nicht nur ihr eigenes kirchliches Leben, sondern auch eine eigene Kirche haben müsse. 1906 beschlossen die Evangelischen den Bau ihres Gotteshauses, während für die Katholiken das alte Kirchlein noch einige Jahre seinen Dienst leisten musste.
Am 30. Juni 1922 war es dann aber doch soweit: Es erfolgte die feierliche Grundsteinlegung der Jakobuskirche und im September 1925 wurde die neue Kirche eingeweiht.
Einen weiteren Höhepunkt bildete der 1981 erfolgte Aufzug der fünf neuen Glocken, abgestimmt auf das Geläut der evangelischen Kirche.
Im Mai 1987 wurde das neu geschaffene Pfarreiheim eingeweiht und seiner Bestimmung als Haus der Begegnung übergeben.
1994/95 wurde die Pfarrkirche gründlich renoviert. Neben der Befreiung von Schmutz, der sich in 70 Jahren angesammelt hatte, wurde auch der Chorraum neu gestaltet, sodass der neue Altar mit Ambo und Taufstein eine Einheit bilden. Am 1. Adventssonntag 1995 wurde der neue Zelebrationsaltar geweiht und seither wird die Pfarrkirche wieder rege genutzt.
Am Ostersonntag 1996 erklang dann zum ersten Mal die neue Kuhn-Orgel mit drei Manualen und 35 Registern. Insgesamt 2’254 Pfeifen können zum Klingen gebracht werden.
Zu den Orgeldaten.
2015 konnte das neu gebaute Pfarramt an der Friedbergstrasse 2 eingeweiht werden. Die Sekretariate der Pfarreien Degersheim und Wolfertswil befinden sich dort, sowie Seelsorge-Büros. Das Gebäude ist ein Bijou von einem Neubau, der sich völlig harmonisch in den geschützten Ortskern einfügt.